„Datt is schön hier!“

St. Gudula Kirche nach Renovierung offiziell eröffnet

Rhede (geg) – „Is datt nich schön hier“, rief Pfarrer Arndt Thielen am Sonntagmorgen enthusiastisch aus. Dabei war nicht klar, ob er eher die proppevolle Kirche, oder die in neuem Glanz erstrahle Kirche meinte. Wahrscheinlich beides, denn anlässlich der vorangegangenen Festwoche mit „Gudula Impressionen“ hörte man ihn genauso begeistert rufen „Wir sind gut hier in Rhe“. Damit hat er wohl recht. Denn in einem Jahr 170.00 Euro an Spenden zusammen zu trommeln, das ist schon was.

Besonderer Rahmen
Die Kirche mehr als voll, Heere von Fahnen- und Bannerträgern, Ministranten und geistliche in großer Zahl und eine prachtvolle Kirchenmusik gaben einem besonderen Tag in der Kirchengemeinde St. Gudula. den würdigen Rahmen. Denn nach 140 Tagen der Renovierungs- und Restaurierungsarbeiten, „bei denen alle Beteiligten bis an ihre Grenzen gingen“, wie Pfarrer Thielen bemerkte, wurde das in neuem Glanz erstrahlte Gotteshaus mit einem feierlichen Hochamt offiziell wieder eröffnet. Dabei wurde das Hochamt auch ein Dankgottesdienst, denn sich bei allen zu bedanken, das war Thielen eine sichtliche Herzensangelegenheit und: „Das ist nicht mein Verdienst, obwohl mir immer wieder gratuliert wird, das war ein Kraftakt der ganzen Gemeinde“, betonte er. Nicht nur die unzähligen Spendenaktionen hätten ihn angerührt, sondern auch die Gaben der Gemeindemitglieder, die sich das Geld manchmal auch „vom Brot absparten“, wie er bei Hausbesuchen erfahren habe.

Vor Rhede kommt gar nichts
„Kann es denn in Münster voller sein, als bei uns in Rhede?“, fragte Thielen humorvoll den Weihbischof in seiner Begrüßung. Und in Richtung des Planers und Architekten Gereon Rasche aus Billerbeck ganz selbstbewusst:„Da kann der Dom in Billerbeck noch so schön sein, vor Rhede kommt gar nichts“.
Weihbischof Dr. Hegge würdigte in seiner Predigt die Verdienste der Gemeindemitglieder und wünschte, „das sie mit Leben erfüllt wird und sichtbar wird was Kirche bedeutet“. Die Menschen sollen barmherzig und gütig sein und immer wieder das Band der Liebe, welches Christus auswirft, suchen und weiter geben. „Die St. Gudula Reliquie möge sie stets daran erinnern, dass wir alle zur Gemeinschaft der Heiligen gehören, die das Licht und das Leben Jesus Christi empfangen und weiter schenken“.

Stimmungsvolle Kirchenmusik
Musikalische Glanzlichter des Hochamtes setzten Sara Davidovic (Sopran), Anna Maats (Alt), Johannes Richter (Tenor), Josef Grunden (Bass), die Haldern Strings, der Kirchenchor St. Gudula unter der Gesamtleitung von Stefan Müller.
Beim anschließenden Empfang im Saal Rößing wurden die zahlreichen Gäste von Gerburg Schüling (Kirchenvorstand) und Michael Rößing (Pfarrgemeinderat) begrüßt. Grußworte sprachen Michael Bruch, Pastor der evangelischen Gemeinde Rhede, Architekt Gereon Rasche und Herman Vermoesen aus Moorsel, dem Geburtsort der heiligen Gudula an, sowie Pfarrer Hans-Rudolf Gehrmann von St. Georg Bocholt, Landrat Dr. Kai Zwicker und Bürgermeister Lothar Mittag.

Reliquienübertragung
Als einzige St. Gudula Kirche in der ganzen Bundesrepublik ist das Gotteshausn nun auch im Besitz einer Reliquie der Namenspatronin. Pfarrer Holger Daniel aus Eibingen überreichte am Sonntag die Kostbarkeit, einen Knochen der Nasenscheidewand, an die Kirchengemeinde. Zum Festhochamt anlässlich der Wiedereröffnung der Kirche freute sich Pfarrer Arndt Thielen ganz besonders auch Gäste aus Brabant, der ehemaligen Wirkungsstätte der heiligen Gudula, begrüßen zu dürfen.

„Die Reliquie umgibt nun schützend diese Pfarrkirche“, so Weihbischof Dr. Christioph Hegge, denn die Heilige Gudula stehe für das Band der Liebe welche Christus mit den Menschen verbinde.

Nach einer Prozession durch die Kirche setzte Weihbischof Hegge die Reliquie der heiligen Gudula in den eigens angefertigten Schrein neben dem Taufbecken ein.

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