Bewerbung beim EU-Förderprogramms LEADER
Zusammenarbeit über drei Kreise hinweg
Noch bis zum 16. Februar können sich Städte und Gemeinden für das EU-Förderprogramm LEADER bewerben. Die Kommunen Dorsten mit den Ortsteilen Deuten, Lembeck und Rhade, Dülmen, Haltern am See, Heiden, Olfen, Raesfeld und Reken arbeiten daher derzeit gemeinsam mit dem Büro planinvent aus Münster unter Hochdruck an ihrem Wettbewerbsbeitrag als Region „Hohe Mark“. Die Bürgermeister der Gemeinden und Städte sowie Vertreter aus den Verwaltungen stellten am Mittwoch, 28. Januar in Dülmen ihr Lokales Entwicklungskonzept vor. Viele verschiedene Projektideen zu den Handlungsfeldern „Gesundheit vor Ort“, „Versorgung vor Ort“, „Für alle Generationen“ sowie „Region Hohe Mark erleben“, die über die kommunalen Grenzen hinaus wirken sollen, wurden in den vergangenen Wochen zusammengeführt und konkretisiert. Diese fließen in die Bewerbung mit ein. Ob die Region „Hohe Mark“ im Wettbewerb Erfolg haben wird, entscheidet sich voraussichtlich im Juni 2015. Von insgesamt 3,1 Millionen Euro Fördergeldern würde die Region dann profitieren.
Dülmens Bürgermeisterin Lisa Stremlau begrüßte als Gastgeberin ihre Kollegen aus den Nachbarkommunen und fasste die LEADER-Zielsetzung zusammen: „Das Programm dient der Strukturförderung im ländlichen Raum und will viele Akteure miteinander vernetzen.“ Sie ist überzeugt: „Wenn man für einen Wettbewerb trainiert, ist man danach fit!“ Dem stimmten die Bürgermeister aus den anderen Kommunen zu. Bereits jetzt habe es durch die Vorbereitung der Bewerbung einen regen Austausch und Synergieeffekte gegeben, waren sich die Bürgermeister einig. „Ein wichtiger Nebeneffekt ist die Zusammenarbeit über drei Kreise hinweg“, unterstrich beispielsweise Heiner Seier, Bürgermeister der Gemeinde Reken. Dass die Bewerbung gute Aussichten auf Erfolg hat, darin sind sich alle sicher. „Mit der LEADER Bewerbung wollen wir die Erfolgsstory des Naturparks Hohe Mark weiter fortsetzten“, betonte Andreas Grotendorst, Bürgermeister der Gemeinde Raesfeld. „Unsere Erfahrungen zeigen, dass Naturparke in Deutschland generell einen wachsenden Zulauf und damit auch einen hohen Stellenwert genießen.“
Dr. Frank Bröckling, Geschäftsführer des Planungsbüros planinvent, stellte einige der rund 50 vielversprechenden Projektideen vor, die in den teilnehmenden Kommunen erarbeitet wurden: Beispielsweise das KiTa-Hotel, ein Betreuungsangebot, dass Eltern auch außerhalb der üblichen Betreuungszeit entlastet, ein Mut-Mach-Mobil für Jugendliche, mit Angeboten für die Persönlichkeitsentwicklung oder eine „Milchstraße“, die den Weg der Milch von der Kuh zum Kunden erfahrbar macht. Wichtig war bei der Ideenentwicklung vor allem die Strahlkraft über kommunale Grenzen hinweg, erklärte Bröckling.
So geht es jetzt weiter
Nach Einreichung der Bewerbungsunterlagen, sichtet das Zentrum für ländliche Entwicklung (ZeLE) im Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen die eingegangen Anträge. Eine Fachjury entscheidet, welche Konzepte am meisten überzeugen und gibt das Ergebnis voraussichtlich im Juni 2015 bekannt. Schon jetzt steht fest: Es wird rund 40 Bewerbungen geben, von denen sich etwa die Hälfte über die EU-Fördermittel freuen können. Bis Mitte 2022 haben die ausgewählten Regionen dann Zeit, ihre Projekte umzusetzen.
Über das LEADER-Programm
LEADER ist die Abkürzung für ” Liaison e ntre actions de développement de l’économie rurale” und wird übersetzt mit “Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung des ländlichen Raums”. LEADER ist ein methodischer Ansatz der Regionalentwicklung, der es lokalen Akteuren ermöglicht, regionale Prozesse mit zu gestalten. So kann das Potential einer Region viel besser genutzt werden und erheblich zur Entwicklung der Region beitragen. Zentraler Bestandteil des Instruments LEADER ist Projektentwicklung durch lokale Akteure.
Weitere Informationen über das Programm gibt es auch im Internet auf www.netzwerk-laendliche-raeume.de . Dort gibt es unter anderem einen kleinen Film, der das Grundprinzip von LEADER kurz und knapp erläutert. Interessierte können sich außerdem auf der Webseite www.naturparkregion-hohe-mark.de informieren.