Früh übt sich, wer Politik verstehen möchte…
Ein ungewohntes Bild bietet sich im Raesfelder Rathaussaal: Schülerinnen und Schüler der Klasse 4 b der Sebastianschule liefern sich eine leidenschaftliche Diskussion über die Vor- und Nachteile der Ausstattung jedes Raesfelder Schülers mit Laptops. Die kurzzeitig zur „Bürgermeisterin“ ernannte Lorena sorgt mit dem Läuten der Glocke für Ruhe, um zur Abstimmung zu kommen. Fazit: Die Mehrheit der Klasse 4 b ist gegen die Anschaffung – aus Kostengründen.
Auch in diesem Jahr haben alle Schülerinnen und Schüler der 4. Klasse der Sebastianschule wieder das Raesfelder Rathaus besucht, um Kommunalpolitik hautnah zu erleben. Immer beliebt ist dabei die nachgestellte Ratssitzung. „Es ist immer wieder beeindrucken, dass sich die große Mehrheit der Kinder als sehr sparsam erweist: Man entscheidet sich gegen die Anschaffung von Laptops oder, und das ist auch immer ein beliebtes Thema, den Bau eines Schwimmbades. Schon unser Nachwuchs hat die hohen Kosten und vor allem die Folgekosten im Blick“, sagt Bürgermeister Andreas Grotendorst.
Vor diesem Ausflug in die Kommunalpolitik stellte Bürgermeister Andreas Grotendorst die Verwaltung vor: Von der Information, was man alles im Bürgerbüro bekommen kann, über den von den Kindern liebevoll „orange Abteilung“ bezeichneten Bauhof bis hin zum Kämmerer, der darauf achtet, dass man in Raesfeld so wenig ausgibt wie möglich, gab es ein reges Frage-Antwort-Spiel. Abschließend ging es auf Entdeckungsreise durch das Raesfelder Rathaus. Großes Interesse gab es vor allem für den tollen Aktenschrank in Paternoster-Form, in dem die Bauunterlagen von jedem Raesfelder Gebäude archiviert sind und für den Tresor, in dem die Kinder das „Gold der Gemeinde“ vermuteten. Bei genauer Betrachtung waren dann nur Dokumente zu finden, das tat der guten Stimmung der Schüler aber keinen Abbruch.